Die pädagogischen Mitarbeiter*innen der Freiwilligendienstträger werden oft dann zu einem Krisengespräch gerufen, wenn sich die Situation um ein*e Freiwillige*n in der Einsatzstelle bereits konflikthaft zugespitzt hat. Oder beim regulären Einsatzstellenbesuch offenbaren sich verhärtete Fronten zwischen der*dem Freiwilligen und dem*der Anleiter*in. Schnell steht das ‚Ganze‘ zur Debatte: eine Fortsetzung des Freiwilligendienstes, die für beide Seiten wieder Sinn ergibt. Dabei geht es nie bloß um die ‚Sache‘, sondern vor allem um die Bedürfnisse der beteiligten Personen. Die Pädagog*innen befinden sich in der Rolle von Vermittler*innen, die mit beiden Konfliktparteien in Kontakt kommen und deren Kooperationsbereitschaft gewinnen müssen, um zu einer gemeinsamen Lösung zu finden. Bei einer größeren Vielfalt der Freiwilligen, ihrer Sichtweisen und Konfliktkompetenzen nimmt diese Herausforderung potenziell noch zu.
Die Fortbildung zeigt, wie pädagogische Fachkräfte in den Freiwilligendiensten mithilfe von Mediationstechniken Freiwillige und Einsatzstellen in Konfliktsituationen zu gegenseitigem Verständnis einladen können. Hierzu lernen die Teilnehmenden, Positionen und Interessen zu unterscheiden. Durch kompakte Inputs erfahren sie Wissenswertes u.a. zu Phasen der Mediation, Gesprächsleitfäden und Interventionsmöglichkeiten.
In Rollenspielen üben die Teilnehmenden, die Emotionen und Bedürfnisse der Beteiligten als Schlüssel zur Konfliktbeilegung zu verstehen und Beobachtungen als Ausgangspunkt für Klärungsprozesse zu nutzen. Dabei werden die Prinzipien gewaltfreier Kommunikation, Allparteilichkeit und Empathie sowie ein akzeptierender Umgang mit Gefühlen praktisch vermittelt. Die eigene Haltung und Herangehensweise in Konfliktgesprächen werden reflektiert. Die Teilnehmenden erproben, wie sich Win-Win-Vereinbarungen zum Vorteil sowohl der*des Freiwilligen als auch der Einsatzstelle erarbeiten lassen. Hierzu lohnt es sich, eigene Praxisbeispiele miteinzubringen.
Der Referent ist Mediator und verfügt über mehrjährige Erfahrung als Bildungsreferent in den Freiwilligendiensten.
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