Worte beschreiben nicht bloß die Wirklichkeit, sondern prägen umgekehrt, wie wir uns und unsere Umwelt wahrnehmen. Das gilt auch dafür, wie wir andere Menschen ansprechen und bezeichnen, wie wir mit ihnen und über sie reden. Worte können Menschen(gruppen) verletzen, unsichtbar machen und ausgrenzen. Dazu zählen nicht nur offenkundige Beleidigungen, sondern auch scheinbar harmlose Bemerkungen, in denen sich strukturelle Abwertung ausdrückt. Diskriminierungssensible Sprache möchte solche Aussagen vermeiden, darin enthaltene Diskriminierung aufdecken und alle wertschätzend miteinbeziehen. Dieser (Selbst‑)Anspruch und die darum aktuell geführten identitätspolitischen Auseinandersetzungen können gerade Pädagog*innen verunsichern, die ganz fair und ‚korrekt‘ sprechen und dabei ihrer Rolle als Vorbild gerecht werden möchten. Für Träger ist eine inklusive (Bild-)Sprache zudem in der öffentlichen Kommunikation entscheidend, um Freiwillige mit Diskriminierungserfahrungen zu gewinnen.
Der Workshop bietet den Teilnehmer*innen Raum, über die Anforderungen an diskriminierungssensible Sprache zu diskutieren und ihre eigene Sprachpraxis zu reflektieren, um hierzu eine (noch) bewusste(re) Haltung zu entwickeln. Dabei bringen sie eigene Erfahrungen und Fragestellungen mit ein, z.B.: Wie gerecht kann Sprache überhaupt sein? Wie halte ich mich über die Bedeutung und Bewertung von Begriffen auf dem Laufenden, wenn diese sich ständig verändern? Welchen Regeln kann ich bzw. mein Träger guten Gewissens folgen? Wie verhält sich diskriminierungssensible Sprache zu leichter Sprache? Kommt es darauf an, wie etwas gemeint ist oder wie etwas aufgefasst wird? Wie kann ich kritikwürdigen Äußerungen, z.B. im Seminarkontext, pädagogisch begegnen und wie verhalte ich mich, wenn ich auf eigene, wohlmöglich unbeabsichtigte Fehler aufmerksam gemacht werde?
24. November 2021, 9:30 bis 17:00 Uhr
Saalbau Gallus, Frankenallee 111, 60326 Frankfurt
Referentin: Dr. Carmen Colinas, Öffentlichkeitsreferentin, freie Journalistin, Dozentin, Neue Deutsche Medienmacher*innen – mehr Infos
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Weitere Infos in der Ausschreibung: LAG FoBi Diskriminierungssensibel sprechen